Was ist ein Klemmstück?

Von Med. dent. Sabina Shaterian S Bidgol (BDS) London

Das Klemmstück ist ein provisorischer, herausnehmbarer Zahnersatz, der unmittelbar nach geplanter Extraktion eingesetzt werden kann, um fehlende Zähne zu ersetzen. Somit kann die Ausheilungszeit oder auch die Einheilungszeit eines Implantates ohne ästhetische Einbußen überbrückt werden.

Das Klemmstück besteht in der Regel aus kostengünstigem Kunststoff, PMMA (Polymethylmethacrylate), da es nur kurze Zeit getragen wird.

Klemmstück auf einem Gipsmodell

Vor der Extraktion (Zahnentfernung) werden Abdrücke oder Scanns beider Kiefer und eine Bissnahme vorgenommen. Das Klemmstück wird auf einem Gipsmodell vom Zahntechniker hergestellt, wobei die zu entfernenden Zähne auf dem Modell weggeschliffen und mit Kunststoffzähnen ersetzt werden.

Abgebrochener und nicht erhaltbarer Unterkiefer-Frontzahn

Klemmstücke sollen als Wundverbandplatten und als ästhetischer Ersatz die Zeit bis zum Einsetzen des definitiven Zahnersatzes (z.B: Implantat, Brücke, Definitivprothese) überbrücken. Sie sollen ebenfalls die Bisshöhe und Sprachfunktion erhalten, die Verhinderung von Zahnwanderungen und Kippungen ist ebenfalls wichtig.

Einsetzen des Klemmstücks nach der Extraktion

Da das Klemmstück auf einem Gipsmodell hergestellt wird, muss es häufig nachgebessert werden, weil die Radierung die exakte Situation nicht genau wiedergeben kann. Oft muss das Klemmstück auch absichtlich hohl gelegt werden, um keinen Druck auf die Wunde auszuüben.

Ästhetischer, provisorischer Ersatz

Die Phase der Wundheilung dauert in der Regel 6-12 Wochen, erst dann sind alle Heilungs- und Veränderungsprozesse im Kiefer abgeschlossen und die Lücken können endgültig versorgt werden.