
Ernährung und Zahnmedizin
Von Dr. Dunja Zimmermann
Es kommt nicht nur auf die Zahnpflege an – auch die Ernährung spielt eine große Rolle bei der (Mund-) Gesundheit
Jeder weiß: wer viele Süßigkeiten isst, bekommt Karies.
Dabei sind es aber nicht nur die Süßigkeiten, die kariogen wirken, sondern auch die versteckten und die industriellen Zucker, wie in Softgetränken, Mehlspeisen, Backwaren, Ketchup, Fast-Food etc.
Hier kommt es nicht nur darauf an, wie viel Zucker man zu sich nimmt, sondern auch wie oft. Ein Beispiel: wer eine Gummibärchentüte auf einen Rutsch aufisst, hat sehr viel Zucker zu sich genommen, aber im Mund ist dies nur ein Zuckerimpuls. Wer aber „nur“ zehn Gummibärchen am Tag verteilt isst, hat zehn Zuckerimpulse. Was bedeutet das?
In unserer Mundhöhle befinden sich eine ganze Menge Bakterien – wie unter anderem das Kariesbakterium Streptokokkus mutans und Laktobazillen. Zusammen bilden sie das orale Mikrobiom. Dieses kann durch Mundhygienemaßnahmen, veränderten Speichelfluss aber auch durch die Ernährung beeinflusst werden. Die kariogenen Bakterien fermentieren Zucker und bilden Säuren, die unseren Zahnschmelz angreifen und bei ständig sich wiederholenden Angriffen schließlich ins Dentin (Zahnbein) gelangen und schon hat man ein Loch! Dabei ist nun neben regelmäßigen Mundhygienemaßnahmen eine nichtkariogene Ernährung wichtig.
Welches sind nun nicht kariogene Nahrungsmittel?
Salat, Gemüse, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Nüsse und Obst zählen zu den zahnfreundlichen Nahrungsmitteln. Zwar enthalten auch Obst, Milchprodukte und Gemüse kariogenen Zucker, jedoch nur in geringen Mengen und zudem sind sie reich an Ballaststoffen und regen beim Kauen den Speichelfluss an, so dass die Zucker verdünnt werden und der pH-Wert im Mund angehoben wird. Milchprodukte enthalten zudem Kalzium, die zur Mineralisation der Zahnhartsubstanz beitragen.
Zusammenfassend lässt dich sagen, dass eine ausgewogene und zuckerarme Diät nicht nur die allgemeine, sondern auch die Mundgesundheit fördert.